Der natürliche Wasserhaushalt
Die Natur in unseren Breiten ist wie ein großer Schwamm. Vegetation und Erdreich können große Mengen an Wasser speichern und langsam wieder abgeben. Durchlässige humusartige Böden erlauben je nach Region zudem die Versickerung und Grundwasserneubildung von Regenwasser. Über Pflanzen und offene Wasserflächen verdunstet zudem bis zu 60% des zuvor niedergegangenen Regenwassers. Die hohe Verdunstung wirkt sich dabei positiv auf das lokale Klima aus.
Wasser als Lebenselexier und Gefahr zugleich
Der Zugang zu Wasser war und ist für die Menschen die wichtigste Lebensgrundlage. So wurden Städte stets an Flüssen, oder in Gebieten mit lokalem Zugang zu Wasserquellen gesetzt. Das Wasser selbst diente dabei als Nahrungsmittel, als Grundlage zur Produktion von Nahrungsmitteln sowie als Grundlage für die Produktion und zum Transport von Gütern. Im Zuge der Besiedelung musste die Natur nach und nach einer landwirtschaftlichen Kulturlandschaft weichen.
Die industrialisierte Großstadt
Durch das anhaltende Städtewachstum wurden im Laufe der Zeit immer größere Flächen bebaut. Nach und nach mussten landwirtschaftliche Flächen neuen Siedlungsgebieten weichen. Die zunehmende Bodenversiegelung und die immer intensiver betriebene Landwirtschaft führten zu einer starken Veränderung des lokalen Wasserhaushalts. Starkregen und Trockenzeiten stellen Siedlungsgebiete immer wieder vor große Herausforderungen. Eine reduzierte Verdunstung heizt das lokale Klima weiter auf und kann zu einem gesundheitlichen Risiko der Menschen werden. Das Städtewachstum führte auch zu einer steigenden Nachfrage an Frischwasser als Nahrungsmittel, für industrielle Prozesse sowie in zunehmenden Maßen auch zur Bewässerung in der Landwirtschaft. Heute sind unsere Städte mit großen, überregionalen Trink- und Abwassernetzen ausgestattet. Durch den Klimawandel wird die Funktion dieser Systeme zunehmend gestört und es werden umfassende Anpassungen nötig werden.
Die wassersensible Stadt der Zukunft
Um unsere Städte fit für die Zukunft zu machen, ist deren veränderter wieder zu einem natürlichen Wasserhaushalt umzugestalten. Hierbei sind Möglichkeiten der Speicherung großer Mengen anfallenden Regenwassers zu schaffen. Über begrünte Dächer sowie der Entsiegelung und Begründung des Freiraums kann die Verdunstung und Versickerung von Regenwasser erhöht und die Menge abzuleitenden und reinigenden Wassers reduziert werden. Durch eine systematische Wiederverwendung von behandeltem Abwasser kann zudem wertvolles Trinkwasser eingespart werden. Eine Aufbereitung „fit-for-purpose“ unterhalb einer Trinkwasserqualität kann dabei den Aufwand zur Behandlung nochmals reduzieren.
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